Hygiene im Betrieb. So machen es andere. Interview mit 2 Mitgliedern

Liebes Profi Club-Mitglied,

immer wieder sprechen wir über die dringend erforderlichen Hygienemaßnahmen in den Betrieben – aber wie läuft es damit eigentlich im Werkstattalltag? Auf welche Maßnahmen setzen unsere Mitglieder im täglichen Geschäft, verkomplizieren diese unter Umständen die Abläufe und wie kommen sie bei Kunden und Mitarbeitern an? Wir haben in zwei Betrieben nachgefragt. Und nennen ihnen die wichtigsten Punkte aus deren Maßnahmenpaket.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Profi-Club Service-Center


„Unser Team akzeptiert die Regeln.“

Das Team von Bienhaus im hessischen Allendorf hält, so Geschäftsführerin Frauke Bienhaus-Randt, seit Wochen streng verschärfte Hygieneregeln ein. Dabei stehen folgende Maßnahmen im Mittelpunkt:

  • alle 16 Mitarbeiter wurden in einer Betriebsversammlung in Sachen Hygiene unterwiesen
  • besonderen Wert legt das Unternehmen auf häufiges Händewaschen und Desinfizieren sowie den Abstand von zwei Metern zwischen zwei Personen
  • es darf immer nur ein Kunde einzeln ins Büro – zwischen ihm und dem Mitarbeiter ist eine Plexiglasscheibe
  • es werden keinerlei Unterschriften mehr geleistet, stattdessen gilt „Vertrag per Vertrauen“ bzw. „Handschlag im Geiste“ – dies funktioniert beiderseitig reibungslos
  • jeder Mitarbeiter, der auch nur leichte Symptome zeigt, soll zuhause bleiben

Die Maßnahmen werden von Kunden und Mitarbeitern gleichermaßen akzeptiert, so Frauke Bienhaus-Randt: „Es ist für uns alle eine anstrengende Zeit. Aber über die neuen Regeln beschwert sich niemand.“

„Viele Kunden bedanken sich.“

„Es müssen sich alle angesichts der verschärften Hygienevorgaben ein wenig umgewöhnen,“ so Jill-Catrin und Bastian Bultink, Geschäftsführer der Bultink GmbH. Aber im Großen und Ganzen, so die Beiden, funktioniere die Umstellung reibungslos. Konkrete Maßnahmen, die Betrieb in Hagen ergriffen hat, sind:

  • alle Mitarbeiter erhielten eine Hygiene-Unterweisung, in der auf die Wichtigkeit häufigen Händewaschens und Desinfizierens sowie auf den nötigen Mindestabstand von 2 Metern zur nächsten Person hingewiesen wurde
  • in allen Betriebsräumen steht Desinfektionsmittel bereit; zudem stehen den Mitarbeiten ausreichend Einmalhandschuhe zur Verfügung
  • kommt ein Fahrzeug in die Werkstatt, werden mit Flächendesinfektionsmittel Lenkrad und Schaltknauf desinfiziert
  • im Pausenraum gibt es nur noch zwei Stühle mit großem Abstand voneinander, damit nur zwei Mitarbeiter gleichzeitig Pause machen
  • Mitarbeiter und Kunden benutzen nicht mehr dieselbe Kaffeemaschine; für die Mitarbeiter der Werkstatt gibt es eine eigene Kaffeemaschine
  • in der Annahme müssen die Kunden klingeln und dürfen nur einzeln eintreten
  • befindet sich ein Wartekunde in der Annahme, wird dieser für die Dauer des Annahmegesprächs mit dem nächsten Kunden kurz vor die Tür gebeten, damit sich auch wirklich immer nur ein Kunde im Annahmebereich aufhält
  • der Mitarbeiter in der Annahme sitzt hinter einer Plexiglasscheibe
  • die Schadenmanager führen das Reparaturgespräch mit dem Kunden draußen am Fahrzeug oder bei schlechtem Wetter mit einem 2-Meter-Abstand in der Direktannahme durch
  • unterschreibt der Kunde einen Auftrag, kann er den IDENTICA Kugelschreiber entweder mitnehmen oder zurückgeben – der Mitarbeiter desinfiziert den Stift dann
  • auch die kontaktlose Annahme per Nachttresor ist möglich; der Kunde bekommt einen Code zur Öffnung des Tores am Telefon gesagt und kann seinen Autoschlüssel im Briefumschlag in den Nachttresor werfen; und das 24 Stunden 7 Tage die Woche
  • der Hol- und Bring-Service steht den Kunden weiterhin zur Verfügung; allerdings wird nur noch ein einzelner Fahrgast transportiert; dieser sitzt mit dem nötigen Abstand zum Fahrer hinten rechts. Auch die Fahrzeugtür wird vom Fahrer geöffnet und geschlossen; eben ein richtiger Chauffeur Service


Zahlreiche Maßnahmen – die jedoch von Kunden und Mitarbeitern gut angenommen werden. „Die Kunden sprechen uns explizit darauf an und bedanken sich für unsere Umsicht,“ berichten Jill-Catrin und Bastian Bultink.